Geschichte von migratio

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) war eine der ersten Institutionen in der Schweiz, welche auf die starke Arbeitsmigration in der Nachkriegszeit mit einer eigenen Kommission reagierte. Auf Anregung kirchlicher Organisationen und der christlichen Gewerkschaften stimmte der damalige Bischof von Basel, Mgr. Franziskus von Streng, 1965 der Bildung der Schweizerischen Katholischen Arbeitsgemeinschaft für die Fremdarbeiter (SKAF) zu. Diese konstituierte sich als Verein und hatte ihren Sitz in Luzern. Die SKAF hatte einen doppelten Auftrag: einerseits die kirchliche Öffentlichkeit auf die wachsende Zahl der Migrantinnen und Migranten, vor allem aus Norditalien, und deren Probleme aufmerksam zu machen, andererseits Massnahmen zur Aufnahme, Akzeptanz und Betreuung dieser Menschen vorzuschlagen und zu treffen. Hier lag der Schwerpunkt auf der religiösen und sozialen Betreuung der Migrantinnen und Migranten und deren Familien. In diese Prozesse sollten alle kirchlichen Organisationen, die Mitglieder des Vereins SKAF waren, einbezogen werden. 1970 ernannte die SBK die SKAF zu ihrer Stabskommission für Migration.

Diesen Status hat die Kommission bis heute behalten und immer wieder an die neuen Migrationsverhältnisse angepasst, die sich vor allem in den letzten Jahren deutlich verändert haben. Der Schwerpunkt ihres Auftrags blieb jedoch auf der religiösen und sozialen Betreuung der katholischen Migrantinnen und Migranten. Im Jahr 2000 beschloss die SBK eine Namensänderung in «migratio – Kommission der Schweizer Bischofskonferenz für Migration». Mit dieser Bezeichnung sollte der Auftrag als kirchliche Kommission deutlicher herausgestellt werden.

Auf Antrag der Schweizer Bischöfe beschlossen die Mitglieder von migratio die Auflösung des Vereins auf Ende September 2008. Die Dienststelle migratio wurde ab dem 1. Oktober 2008 dem Verein Schweizerische Bischofskonferenz unterstellt und strukturell dem Generalsekretariat der SBK angegliedert. Seit 2009 hat migratio ihren Sitz in Fribourg. Dieser kurze Rückblick zeigt, dass sich die Schweizer Bischöfe regelmässig und intensiv mit dem Thema Migration und mit der Seelsorge für die Migrantinnen und Migranten auseinandergesetzt haben und weiterhin auseinandersetzen.